Insbesondere seit der NSA-Affäre erregte das Thema Datenschutz viel Aufmerksamkeit und ist seitdem in aller Munde. So scheint es in der Zwischenzeit auch bei vielen Unternehmen angekommen zu sein, dass Datenschutz nicht nur ein Thema für etablierte Firmen ist, sondern auch für kleinere Unternehmen und Startups unumgänglich ist. Gerade bei jungen Unternehmen kann der Datenschutz dazu dienen, klare Prozesse und Strukturen zu schaffen und führt dadurch zu einem Vorteil im Wettbewerb.
Warum ist der Datenschutz schon in der Startphase wichtig?
Besonders für Unternehmensgründer ist es sehr vorteilhaft, das Thema Datenschutz und IT-Sicherheit von Anfang an zu beachten. Denn gerade in der Startphase ist es einfacher und kostengünstiger, Datenschutz und IT-Sicherheit in die Prozesse einzubinden als zu einem späteren Zeitpunkt. Denn in der Startphase ist die Implementierung häufig noch mit einem geringen Aufwand und geringem Budget realisierbar, da noch keine festgefahrenen Prozesse bestehen, die geändert werden müssen.
Es ist Startups zu raten, sich schon in der Startphase mit Beratern für Datenschutz und IT-Sicherheit zusammenzusetzen und zu beraten, wie sie den Datenschutz und die IT- Sicherheit am besten in ihre Systeme und Prozesse integrieren können. Dabei schaut sich der Experte genau an, wie der IST-Zustand im Startup aussieht und wie man ein individuelles Datenschutz-System für dieses Startup integriert.
Ein erster Schritt könnte es dabei sein, zu analysieren, wer auf welche Daten zugreifen kann, welche Kundendaten vom wem abgerufen werden können, wie Profiling- Maßnahmen datenschutzkonform umzusetzen sind, etc.. Wenn Startups den Datenschutz schon früh implementieren führt das zu transparenten Datenflüssen und Prozessen.
Vorteil Datenschutz
Die Beachtung von Datenschutz bedeutet auch einen Vorteil im Wettbewerb durch die Schaffung von Kundenvertrauen. Das ist gerade für junge Unternehmen wichtig. Wenn beispielsweise plötzlich bekannt wird, dass sich das Unternehmen mit personenbezogenen Daten nicht gesetzeskonform verhält, entstehen schnell große Imageschäden und das gerade gewonnene Kundenvertrauen geht wieder verloren. Auch der verantwortungslose Umgang mit Mitarbeiterdaten kann einen großen Imageschaden nach sich ziehen. Imageschäden nach einem Datenschutzvorfall sind für Unternehmen schwer „aufzufangen“.
Geschäftsführer haben den Vorteil, dass sie mit einem regelkonformen Datenschutz das eigene Haftungsrisiko minimieren können. Denn Geschäftsführer einer GmbH können beispielsweise für einen Gesetzesverstoß im Bereich Datenschutz mit ihrem Privatvermögen haften.
Bußgelder beim Datenschutzverstoß – Welche Sanktionen drohen?
Die Bußgelder bei Datenschutzverstößen können in Extremfällen Schäden in Millionenhöhe nach sich ziehen. Das EU-Parlament fordert einen Höchstbetrag von 100 Millionen EUR oder 5 Prozent des weltweiten Jahresumsatzes des betroffenen Unternehmens, je nachdem, welcher Wert der höhere ist (die EU-Kommission hatte eine Obergrenze von 2 Prozent des Umsatzes als Bußgeld vorgeschlagen). Die deutlich verschärften Bestimmungen gehen hier noch weit über das strenge deutsche Bundesdatenschutzgesetz hinaus.
Der Unternehmenswert setzt sich gerade bei Startups aus den immateriellen Werten wie etwa Kundendaten, Mitarbeiterdaten, Lieferantendaten und Know-How zusammen. Wenn Daten in falsche Hände geraten, sei es durch Hacker, oder sei es durch einen unachtsamen Umgang, entsteht ein großer Imageschaden für das Unternehmen. Besonders schwer wiegt dabei der Verlust des Kundenvertrauens. Das bedeutet für die meisten Startups oft das endgültige Aus.
Daher raten die ISiCO-Berater deutschen Unternehmen sowie insbesondere Startups, das Thema Datenschutz früh in ihre Businessmodelle zu integrieren, um in Zukunft gerade gegenüber amerikanischen Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil zu haben. Es ist für deutsche Unternehmen fatal, wie bisher wenig informiert in die Zukunft zu laufen, da der Datenschutz gerade für alle E- Businessmodelle immer stärkere Relevanz bekommt. Auch im Hinblick auf das notwendige Kundenvertrauen sollte das Thema nicht unterschätzt werden, denn auch immer mehr europäische Verbraucher schauen auf den Datenschutz und den Umgang der Unternehmen mit ihren Daten.